- JFK-Privatsammlung Postfach München
Tag 12 - Dallas
„Mit dem Taxi ging’s wieder ab zum Flughafen Newark. Als wir einchecken wollten, fragte uns der Mitarbeiter etwas ungläubig, wo wir denn hin wollten. Als er Dallas hörte fragte er noch nach der Zeit. Nach seinem Blick in den Computer sagte er uns, dass es einen solchen Flug nicht gäbe und ich fühlte mich schlagartig unwohl. Ich zeigte ihm natürlich unsere Unterlagen, aus denen wenigstens schon mal hervorging, dass ich mich nicht geirrt hatte. Doch sowohl die Zeit wie auch der Flughafen hatten sich seit der Buchung geändert. So viel zum Thema „Frühbucher“. So etwas wird normalerweise dem Reisebüro per Mail mitgeteilt, von dem lag der Fluggesellschaft aber nur eine Telefonnummer vor, und anrufen tun die nicht. Somit bleibt es eigentlich am Passagier hängen. Zunächst hieß es, wir müssten einen Flug über zwei Stunden später nehmen. Aber dann konnte er uns auf einen Flug einer anderen Fluggesellschaft umbuchen und wir waren auf die Minute zeitgleich in Dallas. Zusätzlich hat er uns das Gepäck erlassen (25$) und auch das Übergewicht bei meinem Koffer „übersehen“.
Bei Sixt in Dallas/Fort Worth hat uns dann ein netter Deutscher das Auto übergeben. Dann fuhren wir zunächst nach Fort Worth. Dort hatte Kennedy seine letzte Nacht im damaligen Hotel „Texas“ (heute „Hilton“) verbracht. Wir schauten uns in der Lobby einige Bilder an, fuhren auch mal in die 8. Etage zum damaligen Zimmer und bestaunten noch eine Gedenkstelle vor dem Hotel. Mit einem kleinen Abstecher zum Grab von J.D. Tippit ging’s dann zum Hotel in Dallas. Ausklang war ein abendlicher Spaziergang zum Kennedy Memorial und ein Abendessen bei TGI Friday’s.“
Ja, da stockte uns doch für eine Sekunde der Atem. In der Tat war es natürlich ein Fehler, die Buchung nicht kurzfristig kontrolliert zu haben. Wir hatten gar nicht daran gedacht, dass es auch zu solch extremen kurzfristigen Änderungen kommen kann. Um so schöner, wenn man dann auf hilfsbereite Menschen trifft, die alles in ihrer Macht stehende tun.
Nach Fahrzeugübernahme führte uns unser erster Weg nach Fort Worth, etwa eine halbe Stunde Fahrzeit vom Flughafen entfernt und in gegensätzlicher Richtung zu Dallas. Unser Ziel war das heutige Hilton Hotel, welches in den 60er Jahren noch „Hotel Texas“ hieß. Hier verbrachte John F. Kennedy zusammen mit seiner Frau Jackie seine letzte Nacht in Zimmer 850 (heute 808). Wir konnten uns im ganzen Haus frei bewegen und es finden sich viele Bilder, die insbesondere an die Reden erinnern, welche er hier im Festsaal und vor dem Haus gehalten hatte. Ihm zu Ehren wurde eine neu eingerichtete Themensuite (Suite 1530) nach ihm benannt und vor dem Haus findet sich eine sehr geschmackvolle Gedenkstätte.
Auf der Fahrt nach Dallas machten wir noch einen Stop am Laurel Land Memorial Park Friedhof und besuchten das Grab von J.D. Tippit, jenem Polizisten, der von Oswald auf seiner Flucht erschossen wurde. Tippit war also mindestens die zweite Person, die an jenem 22. November 1963 verstarb. Die Stelle, an der dies geschah, sollten wir noch am Folgetag aufsuchen.
Nach dem Einchecken in unser Hotel, welches übrigens genau an der damaligen Fahrtroute der Präsidentenparade liegt, machten wir noch einen schönen Abendspaziergang. Es war die richtige Stimmung, um noch am Kennedy Memorial unweit der Dealey Plaza vorbeizuschauen. Diese Gedenkstätte nimmt einen recht großen Raum mitten in der Innenstadt von Dallas ein. Wir legten ein vorbereitetes Blatt dort ab und zündeten noch eine Kerze an. Anschließend gönnten wir uns noch ein Abendessen bei T.G.I.-Friday’s und vielen dann sehr müde ins Bett.