- JFK-Privatsammlung Postfach München
Biografie ab 1960
1960
2. Januar: John F. Kennedy gibt seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten bekannt.
13. Juli: Kennedy wird in Los Angeles von der Demokratischen Partei zum Präsidentschaftskandidaten nominiert.
26. September: Erste Fernsehdebatte mit dem republikanischen Kandidaten und bisherigen Vizepräsidenten Richard Nixon (1913-1994).
8. November: Wahl zum Präsidenten der USA. Seinen Bruder Robert F. Kennedy (1925-1968) beruft er in das Amt des Justizministers.
1961
20. Januar: Kennedy wird – als erster Katholik in diesem Amt – als 35. Präsident der USA vereidigt.
März: Kennedy kündigt das bislang umfangreichste Rüstungsprogramm in der Geschichte der Vereinigten Staaten an.
17. April: Invasion von Exilkubanern in der Schweinebucht auf Kuba. Bereits vor Kennedys Amtsantritt waren die Exilkubaner von der amerikanischen Regierung mit Waffen, Schiffen und CIA-Ausbildern versorgt worden und warteten in Lagern in Honduras und Nicaragua nur auf das Zeichen zur Invasion ihrer Heimat. Aufgrund der starken Gegenwehr der Truppen Fidel Castros (geb.1926) scheitert die Invasion und wird militärisch und politisch zum Fiasko, für Präsident Kennedy bedeutet dies auch eine persönliche Niederlage.
Mai: Beginn der sogenannten Freiheitsfahrten schwarzer Bürgerrechtler.
Mai: Kennedy unterzeichnet das Gesetz zur Anhebung des Mindestlohns um 25 Prozent.
16.-18. Mai: Staatsbesuch in Kanada.
25. Mai: Kennedy setzt dem US-Raumfahrtprogramm das Ziel, innerhalb eines
Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond zu bringen.
31. Mai: Gespräche mit dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle in Paris.
3. Juni: Der sowjetische Staats- und Parteichef Nikita S. Chruschtschow und Kennedy treffen in Wien zu einem zweitägigen Meinungsaustausch über Abrüstungsfragen und das Berlin-Problem zusammen. Trotz einer betont freundlichen Atmosphäre bleibt das Treffen ergebnislos.
4. Juni: Chruschtschow überreicht Kennedy in Wien ein Memorandum zur Deutschlandpolitik, das sogenannte Berlin-Memorandum. Darin schlägt er die Umwandlung West-Berlins in eine entmilitarisierte und neutrale Stadt vor und fordert den Abschluss eines Friedensvertrages. Das Memorandum wird erst am 11. Juni veröffentlicht.
4./5. Juni: Gespräche mit dem britischen Premierminister Harold McMillan (1894-1986) in London.
August: Entscheidung gegen ein militärisches Eingreifen in Berlin nach dem Bau der Berliner Mauer. Dennoch werden zusätzliche amerikanische Truppen über die Autobahn nach Berlin geschickt.
20. September: Einrichtung einer eigenen Behörde für Entwicklungshilfe (AID).
26. September: Schaffung einer eigenständigen Behörde für Abrüstungsfragen.
15.-17. Dezember: Staatsbesuch in Puerto Rico, Venezuela und Kolumbien.
1962
3. Februar: Handelsembargo gegen Kuba.
8. Februar: Einrichtung eines US-Militärkommandos in Südvietnam.
11. April: Kennedy greift die Stahlfirma US Steel öffentlich an, die entgegen Abmachungen mit Regierung und Gewerkschaften ihre Preise erhöht hat. Zwei Tage später nimmt die Firma die Preiserhöhungen zurück.
29. Juni – 1. Juli: Staatsbesuch in Mexiko. Triumphaler Empfang in Mexiko City.
3. September: Der sowjetische Staats- und Parteichef Chruschtschow entschließt sich zur offenen Unterstützung Fidel Castros auf Kuba und sagt die Versorgung mit Waffen und militärischen Ausbildern zu.
11. September: Chruschtschow warnt die USA vor einem Angriff auf Kuba, da dies den Ausbruch des 3. Weltkrieges zur Folge hätte.
21. September: Der US-amerikanische Senat ermächtigt Präsident Kennedy, „notfalls mit Waffengewalt gegen Versuche vorzugehen, von Kuba aus den Kommunismus auf andere lateinamerikanische Länder zu übertragen“.
27. September: Präsident Kennedy erklärt, dass die USA Kernwaffen einsetzen werden, wenn sie von Kuba aus angegriffen würden oder wenn West-Berlin in Gefahr geriete.
30. September/1. Oktober: Truppeneinsatz nach schweren Rassenkrawallen in Oxford/Mississippi.
11. Oktober: Der „Trade Expansion Act“ gibt dem Präsidenten weitgehende Vollmachten zur Reduzierung oder Abschaffung von Importzöllen.
15. Oktober: Luftaufnahmen bestätigen die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf Kuba.
22. Oktober: Präsident Kennedy fordert in einer Fernsehansprache den Abbau aller sowjetischen Mittelstreckenraketen und Abschussanlagen auf Kuba.
24. Oktober: Die USA beginnen eine Seeblockade gegen sowjetische Frachter auf Kuba. Der kubanische Staatschef Fidel Castro erklärt die Mobilmachung. <br28. Oktober: Aufgrund des außenpolitischen Drucks ordnet Chruschtschow den Abzug der sowjetischen Angriffswaffen aus Kuba an. Die sogenannte Kuba-Krise ist damit beigelegt.
20. November: Die Blockade Kubas durch US-Streitkräfte wird aufgehoben.
Erlass einer Präsidentenorder, die die Rassendiskriminierung im sozialen Wohnungsbau verhindern soll.</br
1963
14. Januar: In seinem Bericht zur Lage der Nation fordert Kennedy eine Steuersenkung und Steuerreform.
28. Februar: Kennedy leitet dem Kongress den Entwurf für ein Bürgerrechtsgesetz zu, das vor allem das Wahlrecht für Schwarze sichern soll.
12. Mai: Nach Rassenunruhen schickt Kennedy Bundestruppen nach Birmingham/Alabama.
10. Juni: In seiner Rede an der American University betont Kennedy die Notwendigkeit der Entspannungspolitik.
11. Juni: Fernsehansprache an das amerikanische Volk zur Bürgerrechtsfrage.
Juni: Vorlage eines Bürgerrechtsgesetzes beim Kongress, das die Gleichstellung der farbigen Bevölkerung im öffentlichen Leben erzwingen sollen.
20. Juni: Als Reaktion auf die Kuba-Krise beschließen die USA und die UdSSR die Errichtung einer direkten Fernschreibleitung zwischen den Amtssitzen des US-Präsidenten in Washington und des sowjetischen Staatschef in Moskau. Der sogenannte „heiße Draht“ wird am 31. August von Chruschtschow und Kennedy in Betrieb genommen.
23. Juni – 2. Juli: Reise nach Deutschland, Irland, Großbritannien und Italien.
26. Juni: Berlin-Besuch mit Ansprachen vor dem Rathaus Schöneberg und an der Freien Universität Berlin.
8. Juli: Gegen Kuba wird ein Finanzembargo verhängt.
5. August: Als weiteres Zeichen einer Verständigung der Großmächte gilt die Vereinbarung zwischen den USA, Großbritannien und der Sowjetunion über eine begrenzte Einstellung der Atomtests, dem sogenannten Atomteststopp-Abkommen, das in Moskau von den jeweiligen Außenministern unterzeichnet wird.
28. August: „Marsch auf Washington“: 200.000 Bürgerrechtler, unter ihnen Martin Luther King, versammeln sich in der amerikanischen Hauptstadt. Kennedy empfängt die Anführer im Weißen Haus.
9. Oktober: Kennedy kündigt Verhandlungen über Weizenverkauf an die Sowjetunion an.
21. November: Kennedy beauftragt seine Berater, ein Programm zum „Krieg gegen die Armut“ vorzubereiten.
22. November: John F. Kennedy wird in Dallas/Texas erschossen.
Die Tat und deren Hintergründe werden von der sogenannten Warren- Kommission untersucht, die 1964 zu dem Schluss kommt, dass der Haupttatverdächtige Lee Harvey Oswald, der zwei Tage nach dem Attentat auf Kennedy ebenfalls erschossen wird, allein gehandelt habe. Da die Tat aber nicht bewiesen werden konnte kursieren bis heute die verschiedensten Mord-Thesen und Verschwörungstheorien.
25. November: Staatsbegräbnis für John F. Kennedy auf dem Heldenfriedhof von Arlington. Durch seinen frühen Tod wird Kennedy zum Mythos, zum Symbol für alle uneingelösten Hoffnungen der amerikanischen Bevölkerung