- JFK-Privatsammlung Postfach München
Tag 3 - Boston
„Heute haben wir uns zunächst mit William getroffen bzw. haben wir ihn vom Nordbahnhof abgeholt. William ist ein langjähriger Email-Freund von mir und ein sehr sympathischer JFK-Spezialist aus Maine. Dazu hatten wir uns einen Mietwagen genommen, den wir im Laufe des Tages ohnehin brauchten. Zusammen ging es dann zur Kennedy Library, was jedoch nicht ganz einfach war: in Boston fand ein Marathon statt und viele Straßen waren gesperrt. So streckte sich die Anfahrt von eigentlich 15 Minuten auf eine gute Stunde.
Am Nachmittag fuhren wir zwei dann zu einem Geburtstagskonzert nach Hyannis. Das war echt toll. Und auf dem Rückweg sind wir noch bei unserem Vermieter und seiner Frau zum Dinner eingekehrt. Sehr sympathische Menschen. Jetzt aber ab ins Bett.“
Natürlich war auch unser Besuch in der Kennedy Library entsprechend terminiert und so wurden wir auch vom leitenden Direktor Steven M. Rothstein empfangen. Wir hatten die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit ihm und machten dann zusammen mit William einen Streifzug durch die Library.
Im Souvenir-Shop brachten wir natürlich unsere Kreditkarten zum Glühen. Büsten, Bücher, Münzen und viele weitere Artikel traten nun mit uns ihren Weg nach Deutschland an, was unsere Freigepäckmengen entsprechend belastete. Während unseres Besuchs viel uns auf, dass am rückwärtigen Außengelände immer wieder neue Flaggen gehisst und wieder eingeholt wurden, nachdem sie nur wenige Minuten geweht hatten. Schließlich stellten wir fest, dass genau 100 davon an diesem Wochenende zusammen mit einem entsprechenden Zertifikat verkauft wurden – natürlich auch an uns.
Nachdem wir am Nachmittag den William in seinem Hotel abgesetzt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Hyannis. Hier fand anlässlich des einhundertsten Geburtstages von John F. Kennedy ein Konzert der Cape Symphony im ausverkauften Barnstable Performing Arts Center statt. Hiervon hatten wir uns im Vorfeld gar nicht so viel versprochen. Um so angenehmer waren wir schließlich überrascht: es war ein wundervoller und sehr kurzweilig gestalteter Abend. Das Leben von John F. Kennedy wurde in verschiedene Abschnitte und Themengebiete untergliedert. Zu jedem Thema wurden zunächst von entsprechenden Personen (Mitgliedern der Kennedy-Familie, der NASA, des Kongresses, des Senats u.v.m.) kurze Ansprachen gehalten. Dann gab es jeweils zum Thema passende Musik, wie z.B. aus dem Musical Camelot oder Frank Sinatras umkomponiertes Wahlkampflied „High Hopes“. Leider waren weder Ton- noch Videoaufnahmen erlaubt und es gibt auch keine offiziellen Aufzeichnungen zu kaufen.
Unser Bostoner Vermieter Johnathan Frank wohnt in Plymouth, Maine, etwa auf halber Strecke zwischen Boston und Hyannis. Nachdem er von unseren Tagesplänen erfuhr, lud er uns für den Rückweg zum Abendessen zu sich nach Hause ein. Natürlich konnten wir da nicht „Nein“ sagen. Ich kann gar nicht erklären, wie ich darauf kam, aber vor meinem geistigen Auge hatte ich im Vorfeld einen Single, der uns eine Pizza in den Ofen schob und wir würden nach einer halben Stunde unseren Heimweg antreten. Die Realität sah natürlich ganz anders aus: Jonathan bewohnt mit seiner reizenden Frau ein tolles Haus in traumhafter Lage an einem Fluß. Auch seinen Nachbar hatte er zum Essen mit eingeladen. Er servierte uns zunächst Garnelenschwänze als Appetizer. Als Vorspeise dann eine Hühnersuppe und schließlich als Hauptgang fantastische Spareribs mit Kartoffeln, Bohnen und Salat. Als Nachspeise gab es noch einen Obstsalat. Natürlich blieben wir einige Stunden und es war ein gelungener Abend. So wurde es schließlich recht spät, bevor wir wieder unsere Wohnung in Boston erreichten.