Tag 7 -
Hyannis Port

„Nach dem Frühstück und einer sehr herzlichen Verabschiedung durch unsere Vermieter in Hyannis sind wir zu unserem dortigen Termin im Kennedy Museum aufgebrochen. Der Kurator John Allen hat uns sehr freundlich empfangen und kurz eine Einführung durchs Museum gegeben. Nach eigenem Rundgang stand er uns noch für ein Gespräch zur Verfügung. Neben dem kostenlosen Eintritt gabs auch noch Geschenke.

Dann haben wir den Skulpteur David Lewis und seine Frau in Osterville besucht. Ich besitze bereits eine Arbeit von ihm und stand seither in Kontakt. Auch er überreichte uns ein unglaublich tolles und wertvolles Geschenk: eine eigene Zeichnung von Kennedy mit Widmung, die normalerweise teuer verkauft wird.

Dann ging es wieder nach Boston mit kurzem Abstecher beim Edward Kennedy Institute. Anschließend fuhren wir zum Holyhood Cemetery, wo wir das Grab der Eltern von John F. Kennedy besuchten. In dem Familiengrab sind auch weitere Familienmitglieder bestattet.

Jetzt haben wir noch zu Abend gegessen und für morgen gepackt. Dann geht es via Detroit nach New York.“


Wie man dem Plan entnehmen kann, wurden wir um 9:30 Uhr im örtlichen John F. Kennedy Hyannis Museum erwartet. Unser Vermieter David ist mit ihm befreundet und so bot er sich an, uns vorzustellen. Er hatte nicht verstanden, dass wir bereits seit längerem per Mail in Kontakt standen und bereits mit ihm konkret verabredet waren. Auch hier brauchten wir keinen Eintritt zahlen und John empfing uns sehr freundlich. Zunächst führte er uns etwas durch das Museum, bevor wir noch selbständig auf Entdeckung gingen. Schließlich lud er uns noch zu einem Gespräch ein und ich erhielt von ihm ein spezielles Geschenk: wir hatten bereits in den letzten Tagen viele Werbebanner zum 100. Geburtstag von John F. Kennedy und der damit verbundenen Sonderausstellung des Museums gesehen. Diese hingen an Lampenmasten und gefielen mir sehr gut für meine Sammlung. Also setzte Peter Engels sich kurzfristig mit John vor unserer Ankunft in Verbindung und fragte ihn, ob er davon wohl noch ein Exemplar entbehren könne. Und tatsächlich hatte er noch genau ein Stück zur Verfügung und überreichte es mir feierlich.

Unser weiterer Weg führte uns in das beschauliche Örtchen Osterville, etwa 20 Minuten vom Museum entfernt. Hier hat der Skulpteur David Lewis seine Galerie. Ich stand schon länger im Kontakt mit ihm und hatte ihm in der Vergangenheit bereits eine Skulptur abgekauft. David und seine Frau empfingen uns ausgesprochen herzlich und wir hatten eine nette Zeit dort. Sie betreiben eine sehr schöne kleine Galerie mit tollen Ausstellungsstücken. Viele beziehen sich auf das Thema John F. Kennedy und auch seinen Sohn John Junior. Zu unserer großen Freude signierte und schenkte er uns noch eine seiner Zeichnungen.

Nach unserer Abfahrt gegen 15 Uhr brauchten wir beide einen Moment, um das Erlebte etwas sacken zu lassen. Wir steuerten einen kleinen Strand in Sichtweite des Cape Houses an und gingen zunächst getrennt voneinander einige Meter am Nantucket Sound entlang. Mir wurde in diesem Moment die Gnadenlosigkeit der Zeit bewusst. So lange hatten wir auf diesen Moment hingearbeitet; viele Stunden und Nächte hatten wir am PC verbracht und geplant, Emails geschrieben und Kontakte gepflegt. Und wie nach einem einzigen Wimpernschlag lag dieser Moment nun schon wieder hinter uns. Doch ich spreche wohl für uns beide, wenn ich sage, dass wir im Bewusstsein seiner Einzigartigkeit von diesem Besuch für immer zehren werden.

In unmittelbarer Nähe gab es noch eine Stelle, welche für uns beide sehr von Interesse war. Dabei handelt es sich um ein einfaches Stück Gartenzaun und eine darin versteckte Tür, welche zu dem Wohnhaus des Präsidenten führt. Dieses befindet sich in der Irving Ave. und das Grundstück grenzt an jenes des Cape Houses. Mehrere Anwesen rund um das Cape House sind auch heute noch im Besitz der Familie und werden auch von ihr genutzt. Zusammen bilden sie den „Kennedy Compound“. An jenem Zaun entstand bei einer spontanen Begegnung mit der Presse am 20. Juli 1960 – unmittelbar nach der Nominierung Kennedys zum demokratischen Präsidentschaftskandidat – eines der bekanntesten Bilder der Kennedys. Es bedurfte einiger Recherche, um genau jene Stelle zu finden.

Zurück in Boston besuchten wir nun noch den Holyhood Cemetery in Brookline, jenem Stadtteil, in dem sich auch das Geburtshaus von John F. Kennedy befindet. Auf diesem wunderschönen Friedhof gibt es eine Familiengrabstätte der Kennedys. Das Grabmal der Eltern des Präsidenten wird hier noch von einigen weiteren Familienmitgliedern umringt, darunter auch dessen jüngere Schwester Rosemary, die erst im Jahr 2005 verstarb. Die Bilder hierzu finden sich in der oben verlinkten Bildergalerie unter dem Artikel „Hyannis Port“, da sie in der Chronologie noch zu diesem Tag gehören, an dem wir auch überwiegend noch in Hyannis Port waren.

Auch dieser Tag neigte sich schließlich dem Ende. Wir nahmen uns noch etwas zu Essen auf die Hand mit und machten einen Abendspaziergang im Common Park. Dann ging es noch ans Packen, denn am nächsten Morgen folgte eine anstrengende Weiterreise via Dearborn nach New York.

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